Hilmar Hoffmann, sozialdemokratischer Kulturpolitiker, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Er war eine der prägendsten Kräfte für eine nachhaltige Kulturpolitik in Deutschland – vom langjährigen Wirken als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main über die Präsidentschaft des Goethe-Instituts bis hin zu zahlreichen Lehraufträgen, um nur einige Stationen seines kulturpolitisch bewegenden Lebens zu nennen.Mit Hilmar Hoffmann verliert unser Land einen großen Ideengeber für eine lebendige und praktikable Kulturpolitik. ‚Kultur für alle‘ betitelte er 1979 sein Buch über Perspektiven und Modelle für mehr gesellschaftliche Teilhabe und Integration.
‚Kultur für alle‘ ist heute so aktuell wie damals – denn die Kraft der Integration durch Kultur und Medien ist elementar für das lebendige Miteinander unserer freien und vielfältigen demokratischen Gesellschaft. Die Förderung von kommunalen Kinos, Theater und Stadtteilbibliotheken als Träger von Kulturgut bleibt bis heute ein wichtiges Modell kommunaler Partizipation, denn es geht darum, Kulturorte und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Der Zugang zu Kultur muss allen offen stehen.
Das Wirken von Hilmar Hoffmann wirkt fort in den Zielen einer aktivierenden sozialdemokratischen Kulturpolitik. Ein Beispiel dafür ist die von der SPD im Koalitionsvertrag verankerte ‚Agenda für Kultur und Zukunft‘, mit der wir Kulturregionen stärken und bessere Zugänge zu Kunst und Kultur schaffen werden, damit möglichst Viele teilhaben können.