Statt in einem gut gefüllten Saal kamen die rund 100 Delegierten der beiden SPD-Unterbezirke Rheingau-Taunus und Limburg-Weilburg am Samstag virtuell zusammen, um im Rahmen einer Videokonferenz eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die Bundestags-wahl im September zu küren. Zuvor freuten sich die beiden heimischen Landtagsabgeordneten Marius Weiß und Tobias Eckert, die die Veranstaltung leiteten, über ein Videogrußwort des SPD-Generalsekretärs Lars Klingbeil, der die versammelten Sozialdemokraten schon mal auf den Wahlkampf einstimmte: „Wir wissen ja immer noch nicht, wen die Union als Kanzlerkandidaten aufstellt, aber eines weiß ich ganz genau, Olaf Scholz kann es besser.“
Anschließend hatte Martin Rabanus das Wort, der die Region bereits seit 2013 im Deutschen Bundestag vertritt, und von den beiden Unterbezirksvorständen ein-stimmig für eine erneute Kandidatur vorgeschlagen wurde. Zunächst blickte er zurück auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie, die ihn gerade in seiner Funktion als Sprecher des SPD-Bundestagsfraktion für Kultur und Medien besonders beschäftigten. Anschließend verwies Rabanus auf die Erfolge der letzten Jahre angefangen von wichtigen Investitionen in Bildung und Infrastruktur bis zum Starke-Familien-Gesetz und den aktuellen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft etwa durch das Kurzarbeitergeld, das millionenfache Arbeitslosigkeit verhindere.
„Ich will an dieser Stelle mal allen danken, die mitgeholfen haben, dass uns die Lage nicht über den Kopf gewachsen ist, die Einschränkungen und unterschiedliche Entbehrungen in Kauf genommen haben – nicht aus Lust daran, sondern aus Verantwortung. Das sollte vielleicht selbstverständlich sein, ist es aber nicht – das hat uns jüngst Klaus-Peter Willsch mit seiner Corona-Geburtstagsparty bewiesen“, machte Rabanus deutlich. „Meine Stärke liegt darin, meine Arbeit und meine Aufgaben ernst zu nehmen und gründlich zu machen. Ich möchte für die Menschen und für unser Land etwas erreichen“, fasste Rabanus zum Abschluss seiner Vorstellungsrede zusammen.
Prominente Unterstützung für seine Kandidatur erhielt Martin Rabanus unter anderem von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die ihn für die gute Zusammenarbeit bei der Verbesserung des Jungendschutzgesetzes lobte und den Delegierten die erneute Nominierung des Kandidaten empfahl: „Ich habe Martin als jemanden erlebt, der zielorientiert, pragmatisch und sehr, sehr kooperativ für die gute Sache arbeitet“, so die Ministerin. Dieser Unterstützung schlossen sich neben dem Hohensteiner Bürgermeister Daniel Bauer auch die beiden Landtagsabgeordneten an. Tobias Eckert griff in diesem Zusammenhang nochmals die Corona-Party des CDU-Abgeordneten Willsch auf und stellte fest: „Bei der Bundestagswahl geht es um Haltungsfragen und da hat sich Herr Willsch selbst demaskiert. Nach Außen den harten Hund geben, aber für sich selbst Sonderrechte herausnehmen wollen, das passt nicht zusammen und wird der Aufgabe eines Bundestagsabgeordneten nicht gerecht.“
Zum Schluss bat auch die hessische SPD-Vorsitzende Nancy Faeser um Zustimmung für eine erneute Kandidatur von Martin Rabanus. „Martin ist eine ganz starke Stimme für die Region Rheingau-Taunus und Limburg. Dies hat er in den vergangenen Jahren immer wieder auch durch sein Handeln unter Beweis gestellt und so maßgeblich zur Umsetzung wichtiger Projekte im Bereich des Denkmalschutzes, des Klimaschutzes und der Infrastruktur beigetragen.“, so die Landeschefin in ihrer Unterstützerbotschaft.
Da keine weiteren Bewerbungen eingegangen waren, unterbrach der Unterbezirksvorsitzende des Rheingau-Taunus-Kreises, Marius Weiß, die Sitzung nach einer kurzen Aussprache und der Möglichkeit weitere Fragen zu stellen. Die eigentliche Abstimmung konnte nicht im Rahmen der Videokonferenz stattfinden und wird in den nächsten Tagen als Briefwahl durchgeführt. Am 30. März kommen die Delegierten dann erneut zur Verkündung des Ergebnisses zusammen.