Bund fördert Sicherung historischer Spruchkammerakten in Hessen

113.900 Euro für das Hessische Landesarchiv in Marburg/Wiesbaden

Der Bund unterstützt das Hessische Landesarchiv bei der Bewahrung wichtiger Zeugnisse der Nachkriegszeit. Für das Teilprojekt „Sicherung der Überlieferung zur NS-Zeit in Hessen – Entnazifizierung: Trockenreinigung und fachgerechte Verpackung der Spruchkammerakten Wiesbaden“ stellt der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im kommenden Jahr 113.900 Euro bereit.

Das Projekt wird an den Archivstandorten Marburg und Wiesbaden umgesetzt.
„Mit dieser Förderung tragen wir dazu bei, dass zentrale Quellen zur Aufarbeitung der NS-Zeit in Hessen dauerhaft erhalten bleiben“, erklärt Martin Rabanus, zuständiger Abgeordneter für Wiesbaden und Sprecher für Kultur und Melden der SPD-Bundestagsfraktion.

„Die Spruchkammerakten dokumentieren, wie die junge Demokratie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit umging. Sie sind damit ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Erinnerungskultur.“

Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt rund 228.000 Euro. Neben den Bundesmitteln bringen das Land Hessen und das Archiv Eigenmittel in Höhe von über 110.000 Euro ein. Das Vorhaben ist Teil eines bundesweiten Programms zur Sicherung gefährdeter Kulturgüter aus der Zeit des Nationalsozialismus.

„Demokratie braucht Erinnerung“, so Rabanus weiter. „Gerade in Zeiten, in denen Geschichtsbilder verzerrt werden, ist die Bewahrung und wissenschaftliche Aufarbeitung historischer Quellen ein wichtiger Beitrag gegen Geschichtsvergessenheit und Relativierung.“